Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 49

Johann Rufinatscha (1812-1893), Symphonie Nr. 6 in D-Dur, Wien um 1865
Diese CD präsentiert Rufinatschas letzte große Orchesterkomposition. Es ist mit einer nahezu einstündigen Spieldauer überhaupt das umfangreichste symphonische Werk, das je von einem Tiroler Komponisten geschaffen wurde. Von einer Aufführung der Symphonie zu Lebzeiten des Komponisten ist nichts bekannt, so dass unsere Präsentation in der prachtvollen Basilika von Stift Stams die Uraufführung war. Rufinatscha hat diese in seinen Wiener Jahren geschaffene Symphonie sehr geschätzt und gewiss als einen Höhepunkt seiner Kompositionskunst betrachtet. Im letzten Lebensabschnitt wurde Rufinatscha mit der Tatsache konfrontiert, dass seine Musik nicht mehr aktuell gefragt war. Dennoch glaubte er an die fortwirkende Qualität seiner Kunst. Im Jahr 1887 übersandte er darum wohl auch dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 15 autographe Partituren zur dauernden Aufbewahrung.
In diesem Fundus befindet sich die Partitur der 6. Symphonie in D-Dur samt dem sorgfältig für alle Pulte ausgeschriebenen Stimmenmaterial, sicherlich ein Indiz, dass Rufinatscha an eine von Innsbruck aus initiierte Aufführung glaubte. Wie sehr sich Rufinatschas Rückbesinnung auf seine Tiroler Heimat als vorausschauend bewahrheitet hat, mögen die konsequenten Wiederentdeckungen
und die akustische Dokumentation durch die Musiksammlung des Tiroler Landesmuseum erweisen (nach Kammermusik seit 1999 zuletzt 2006 die Symphonien Nr. 1 in D-Dur und Nr. 5 in h-Moll: CD Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 43, Innsbruck: Institut für Tiroler Musikforschung2006) und die Symphonie Nr. 2 in Es-Dur sowie die Ouvertüren Innerer Kampf und in C-Dur, s.o. KlingendeKostbarkeiten aus Tirol 47)

Track 4, 14:08
Allegro moderato
(Ausschnitt, ca. 1:19)