Ignaz Anton Ladurner (1766-1839)

Werke für Klavier zu zwei und zu vier Händen
Ignaz Anton Ladurner hat für das Genre Klaviermusik vierhändig drei Opera in Paris veröffentlicht. Sein Opus 2 ist noch vielfach im Geist seines großen Vorbilds Mozart konzipiert, wenngleich sich schon gewisse Eigentümlichkeiten des Personalstils Ladurners offenbaren; jedenfalls ist dieses Werk eine elegante überaus originelle und eindrucksvolle Komposition, die durchaus verstehen macht, warum Ladurner im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts mit seinem Kompositionen solches Aufsehen erregen konnte. Mehr noch kommt dieser virtuose Gestus im brillanten Rondo Gai, gai zum Ausdruck, das Ladurner in Pariser Salons sicherlich effektvoll vorgetragen hat. Dieses Werk stammt vermutlich aus seinen ersten Pariser Jahren, wo er vor allem als Klaviervirtuose Furore machte. Wie sehr sein Spiel und seine elegante Erscheinung beeindruckt haben mögen, erweist der Umstand, dass, bevor Kompositionen von ihm im Druck erschienen sind, schon ein Porträt als Kupferstich für seine vermutlich zahlreichen Bewunderer gestochen wurde. Die Sonate für Klavier zu vier Händen op. 6, in Paris vermutlich um 1802 gedruckt, ist wohl die beste Komposition Ladurners. Es ist durchwegs erstaunlich, wie der aus einem kleinen Südtiroler Dorf stammende Ladurner sich rasch das spezifische französische Sentiment in jenem Maße aneignen konnte, dass es zu seinem höchstpersönlichen Ausdruck wurde. Durch seine Kompositionen und die Vielzahl seiner Schüler, darunter nachmals so berühmte Komponisten wie Daniel Fran&ccdil;ois Esprit Auber (1782-1871), wurde Ladurner einer der wichtigsten Wegbereiter der frühromantischen französischen Musik.

Track 7, 3:48
Sonate in c-Moll
Grave.Andantino.Allegro brillante