Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 62

Klavierkonzerte der Romantik
Die besondere Attraktion dieser CD ist Robert Schumanns zeitlos schönes Klavierkonzert in der Interpretation mit einem Hammerflügel von Conrad Graf, Wien um 1838. Dieses prachtvolle Instrument aus der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum steht in besonders enger Beziehung zu Robert Schumanns Meisterkomposition. Der berühmte Wiener Klavierbauer Conrad Graf (1782-1851) verehrte nämlich Clara Wieck, einer begnadeten Pianistin von internationalem Rang, anlässlich ihrer Vermählung mit Robert Schumann (1840) eines seiner Meisterklaviere als Geschenk. Dieser Hammerflügel, der später in den Besitz von Johannes Brahms überging, hatte sein unmittelbares Vorbild in jenem prachtvollen Flügel Grafs, mit dem 2009 unser in vielfacher Hinsicht singuläre Konzert realisiert werden konnte.

Es ist außergewöhnlich, wenn Schumanns zeitlose Meisterkomposition weltweit erstmals mit einem historischen Instrument erklingt, das auch intentional ihrem Wesen so nahe kommt. Der träumerisch weiche, etwas verschleierte, poetische Klang dieses edlen Hammerflügels erweist sich geradezu ideal für die Interpretation des Werks. Neben diesem Konzert spielte der junge Tiroler Pianist Michael Schöch begleitet von vom Orchester der Akademie St. Blasius unter Karlheinz Siessl noch das Klavierkonzert von Johann Rufinatscha (1812-1893). Rufinatscha stammt aus Mals in Südtirol, verbrachte jedoch den Großteil seines Künstlerlebens als Komponist und Pianist in Wien. Sein leidenschaftliches Klavierkonzert, das er um 1850 komponiert hatte, ist gewissermaßen eine Liebeserklärung an sein Instrument. Johann Rufinatscha ist der bedeutendste Tiroler Symphoniker, was auch mit den beiden Ouvertüren zu Die Braut von Messina und Ouverture dramatique, die das Programm unserer Produktion ergänzen, eindrucksvoll bestätigt wird.

Track 6, 13:13 (ausgeblendet bei 3:00)
Robert Schumann (1810 Zwickau - Endenich bei Bonn 1856)
Allegro affetuoso
1. Satz aus Konzert für Klavier und Orchester, a-Moll, op. 54, Leipzig 1841